Marion  von Thun 
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Katzenjahre
Leben mit Samtpfoten
Katzenjahre - Leben mit Samtpfoten Marion von Thun: Über 25 Jahre ist es her, seit die erste Katze in die Familie einzog. Die wichtigsten Erinnerungen an die geliebten Vierbeiner konnte ich nun zu Papier bringen. In diesem Buch werden natürlich auch die Hunde nicht ganz fehlen, obgleich sie jedoch nicht die Hauptrolle spielen. Sie können unter anderem lesen, dass ein Rudel aus Hunden und Katze gar kein Problem sein muss. Lassen Sie sich überraschen...

Lesen Sie hinein: ...Unsre Katz' heißt Mohrle, hat ein schwarzes Ohrle, hat eine schwarzes Fell. Und wenn es was zu Schleckern gibt, dann ist sie gleich zur Stell'.

Die Verse dieses Kinderliedes fallen mir heute noch immer als erstes ein, wenn ich an unseren ersten eigenen Kater Mohrle zurückdenke.
Dieses kleine Katerchen war wohl das zauberhafteste Katzenkind, das ich je gesehen hatte. Kunststück, ich hatte so viele nun auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Die Katzenkinder damals auf dem Dorf bei den Großeltern waren meistens grau getigert oder grau-weiß gezeichnet.
Aber Mohrle war rabenschwarz. Nur etwa 5 weiße Haare unter dem Kinn deuteten an, dass dort hätte ein weißer Latz sein können – wenn nicht das schwarze Fell die Oberhand behalten hätte.
In seinem hübschen Gesicht schauten zwei bernsteingelbe Augen jeden Zweibeiner vertrauensvoll an. Das war kein Wunder, denn er war bei den Großeltern meines Mannes zur Welt gekommen. Die alten Leutchen waren auch irgendwann auf besondere Weise zu ihren Katzen gekommen. Minka, die Katzenmutter, war zugelaufen. Der Opa wollte sie ja erst gar nicht haben, hat sie immer wieder weggeschickt. Aber Minka hatte sich festgelegt und den Opa solange umschmeichelt, bis sie bleiben durfte. Sehr zu meiner und meiner Tochter Freude. Diese Großeltern hießen dann bei uns auch von jeher Miezekatzenoma und Miezekatzenopa. Wir haben sie immer gern besucht. Die Oma sorgte sich rührend um ihre Katzen. Sie bekamen z.B. nur selbstgebackenen Kuchen. Denn den vom Bäcker fressen die nicht, das merken sie sofort, pflegte die Oma immer zu sagen. Ob das wirklich so war, kann ich nicht sagen. Aber die ganze Familie kannte diesen Ausspruch der Oma...

...Addy war in der Auswahl seines Futters ausgesprochen wählerisch. Am liebsten fraß er Schabefleisch. Wenn es noch mit einem Eigelb angereichert wurde, war ihm das sehr recht.
Nur, das Schabefleisch zu beschaffen war auch nicht so einfach. Kann sich jemand daran erinnern, wie in der Zeit vor der Wende die Fleischerläden aussahen? Die Wartegemeinschaften am Donnerstag und Freitag waren doch etwas, was sich eingeprägt hat!
Aber wir, also der Kater und ich, hatten Glück. Ich hatte damals eine nette Arbeitskollegin, die dank familiärer Bindungen ein echtes Vorzugsverhältnis zu einer Fleischerei hatte. Noch besser war, dass sie auch noch Verständnis für meinen Kater aufbrachte und mich oder besser ihn regelmäßig mit einem halben Pfund Schabefleisch versorgte. Dies tat sie über einige Jahre hinweg!
Addy war genau das, was eigentlich nicht richtig ist: Er war eine sogenannte Schabefleischkatze. Trotzdem hat ihm diese sehr einseitige Ernährung über eine lange Zeit hinweg nicht ernsthaft geschadet, denke ich. Er war gesund, hatte Modelmaße und eine Traumfigur schlechthin.
Als dann die große bunte Konsumwelt auch hierzulande Einzug gehalten hatte, konnte ich dem Kater dann doch noch ein wenig Abwechslung im Speiseplan verschaffen. Einige wenige Sorten des angebotenen Dosenfutters schmeckten auch meinem Addy. Er bevorzugte dann die Marke, die in der Werbung mit dem Stängel Petersilie serviert wird... Addy war nicht so anspruchsvoll, er fraß Putenhäppchen in heller Soße auch ohne Grünzeug...

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